Entstehung und Entwicklung - Seite 5

Zu der Entwicklung im Chorgesang der letzten Jahrzehnte soll nicht nur vom Erliegen in der Arbeit der Chöre berichtet werden. Es gibt auch Gutes und Erfreuliches zu berichten. So konnte der Chor der Jugendfreunde in Herborn gegründet werden. Durch die Gebietsreform kamen die Chöre “Harmonie” Roth und “ Liederkranz” Simmersbach, die vorher dem Sängerkreis Biedenkopf angehörten, zum Dill-Sängerbund. Der Gesangverein “Eintracht” Hörbach konnte nach langjährigem Ruhen wieder aktiviert werden. Der MGV “Eintracht” Altenkirchen stellte durch seinen damaligen Chorleiter Heinz Rupp den Antrag, vom Solmser Sängerbund in den Dill-Sängerbund aufgenommen zu werden. Der Betriebschor des “Psychiatrischen Krankenhauses” Herborn wurde dem Dill-Sängerbund angegliedert. Durch Neugründung der Chöre I “Klangfarben” Altenkirchen und dem “Oranien-Quartett” Dillenburg-Siegen fanden weitere Chöre I den Weg zum Dill-Sängerbund.

In diesem Jahr stellen zwei weitere Chöre, nämlich der” Kammerchor” der Evang. Kirche in Dillenburg und der Werkschor von der Fa. Stahlo “Coilisten 96” den Antrag in den Dill- Sängerbund aufgenommen zu werden. Dies sind hocherfreuliche Entwicklungen im Chorgesang und trotzdem wissen wir auch um eine gewisse Überalterung unserer Sängerinnen und Sänger in den Chören. Deswegen muss der Aufruf: Werbung für neue Sängerinnen und Sänger zu verstärken, dringend befolgt werden. Die höchste Zahl der singenden Mitglieder im Dillgebiet war mit 2591 im Jahre 1990 It. Bestandsmeldebogen. Trotz Aufnahme von neuen Chören in den letzten Jahren, sind die Sängerzahlen, wenn auch gering, stetig zurückgegangen auf jetzt 2221singende Mitglieder ( Stand 1996). Auch die Chorleiter Aus- und Fortbildung beschäftigt uns immer wieder. Waren in früheren Jahren in den Dörfern zum größten Teil die Lehrer die Chorleiter, so hat sich dies doch grundlegend geändert. Der Mangel an geeigneten Chorleitern und besonders der Nachwuchs von Chorleitern beflügelte die Verantwortlichen im Dill-Sängerbund Vizechorleiterkurse durchzuführen. Diese Chorleiterkurse wurden von den früheren Kreischormeistern Richard Groß, Wolfgang Schetter, Ernst Schleich und später von Lutz Schäfer abgehalten. Die Aspiranten, die diese Kurse mit Erfolg abgeschlossen hatten, wurden zum Weitermachen an den Hess. Chorleiterschulen in Frankfurt und Marburg aufgefordert, so dass heute die Hälfte aller amtierenden Chorleiter im Dillgebiet aus dem eigenen Nachwuchs gewonnen werden konnten. Auch dies sind erfreuliche Akzente, die es gilt, auch in der Zukunft fortzusetzen.

Eine besonders wichtige Aufgabe sieht der Bund in der Durchführung seiner jährlich wiederkehrenden Gruppenkonzerte, die es einem Sänger aus einem zahlenmäßig kleinen Chor gestattet, in einer großen Chorgemeinschaft zu singen. Der Dill-Sängerbund besteht aus den Chorgruppen Westerwald, Aartal, Dietzhölztal, Dillenburg, Herborn und Haiger. Diese Gliederung beruht auf Zweckmäßigkeitsgründen und damit insbesondere der musikalischen Arbeit. Die einzelnen Gruppen haben weder einen eigenen Geschäftsbereich noch eine Finanzhoheit. Die Einheit des Bundes bleibt gewahrt. So steht es in § 5 unserer z. Zt. gültigen Satzung, Absatz 1 und 2.

Mit den vorstehenden Ausführungen wurde versucht, den Werdegang des Dill-Sängerbundes in den vergangenen Jahren mehr oder weniger lückenhaft zu skizzieren. Die stattliche Zahl von 53 Vereinen, rund 2221 aktiven Sängerinnen und Sängern sowie 4131 fördernde Mitglieder darf nicht die Sorgen um Nachwuchs an Chorleitern und Aktiven vergessen machen.

Auszug aus der Festschrift anlässlich des 100jährigen Bestehens in 1997

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